Discovering the Balkans.

 

Eine Annäherung an Dalmatien.

 

August 2020.

Etappe 1  |  Loiblpass - Ljubljana  |  79 km

Strava Streckenkarte Slowenien

Aller Anfang ist leicht:  


Vom Loiblpass lassen wir uns bis Ljubljana runterrollen

beim Anklicken der Photos kommt auch ein bisschen Beschreibung


Etappe 2 | Ljubljana - Karlovac |  131 km

Strava Streckenkarte Kroatien

Die längste Etappe auf unserer Tour.

Slowenien - die Schweiz des Balkans ?

 

<<  "Die Slowenen sind doch auch vom Balkan."
Baldo lachte auf. "Slowenien ? Das ist doch Österreich, Schatz.  Sag einmal unseren Gästen aus Maribor, sie seien vom Balkan und ich schwöre Dir, sie werden nie mehr mit Dir ein Wort reden! Slovenac nezna odmarat  (Slowenen können nicht "chillen").  Wer in Slowenien geboren wird, ist ein Workoholik ,  ein fanatischer Sport-Enthusiast oder beides."

Mir wird klar, dass dem gemütlichen Dalmatiner , ... , der sich stets nach dem Mantra  "ako bog da" im Schneckentempo im Leben vorwärtsbewegt, die Umtriebigkeit der fleissigen Slowenen zuwiderläuft.  >>

 

frei übersetzt aus dem Tschechischen

"Příručka jadranské snoubenky" (Gebrauchsanweisung für die adriatische Verlobte)

von  Blanka Čechova, Abatrosmedia Verlag Prag 2012

 

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Etappe 3  | Motel Dobra - NP Plitvička Jezera | 84 km

Strava Kartenausschnitt

beim Anklicken der Photos kommt auch ein bisschen Beschreibung


Etappe 4 | Plitvička Jezera - Gračac | 103 km

Mittlerweile haben wir uns an die morgendlichen Anstiege mit prallem Magen vom Frühstücksbuffet gewöhnt - der grösste Teil der Strecke ist dann aber eher flach. Südlich der Plitvicer Seen verändert sich die Landschaft langsam. Es wird etwas karstiger und trockener und es riecht auch schon etwas mediterraner nach Thymian. Vor allem in der Lika Ebene.  In den Gärten stehen auffällig viele Zwetschgenbäume mit reifen Früchten. Wir vermuten mal, dass die meisten Zwetschgen hier im Kessel für Slivovitz und nicht im Topf für Powidl landen.

 

A. ist inzwischen zum Radprofi während dieser Vuelta de Croacia mutiert. Klick-Pedale - kein Problem. Trinken aus der Flasche bei Abfahrten mit 50 Sachen  - nema problema. An meinem Hinterreifen kleben und wie ein Profi und dabei kräftesparend windschattenlutschen - kein Problem.  Dazwischen hört sie meistens stundenlang auch noch Hörbücher beim Pedalieren.

 

Die Nacht verbringen wir heute in der sehr sympathischen Pension "Ada" bei Boris, der uns mit seinem eigenen Slivovitz begrüsst. Ich hätte mir mit dem Schnaps am liebsten auch noch meine müden Waden eingeschmiert, aber das hätte Boris möglicherweise falsch verstanden.


letzte Etappe |  Gračac -Vodice | 105 km

Wir dachten, der letzte Tag unserer Reise würde der einfachste werden, weil eh nur noch vom Hinterland zur Küste runterrollen und so,  aber da hatten wir uns ziemlich getäuscht.

 

Wiedereinmal entpuppte sich eine auf unserer Karte dick eingezeichntete Bundesstrasse in natura schliesslich als Schotterweg für eher sehr fortgeschrittene  MTB-Fahrer.  Und auch die Mittagshitze erschlug uns an diesem Tag förmlich.

 

Sieben Stunden lang führte unsere Route zwar durch wunderschöne (schattenlose) Landschaften und meist verlassene Dörfer, jedenfalls aber kein einziges Mal an einem Café oder irgendeinem offenen Geschäft vorbei. Wasser holten wir uns einmal aus der verlassenen Küche einer geschlossenen Bar am Strassenrand.

 

Olfaktorisch mengte sich nun zum Geruch von wildem Thymian immer wieder der Duft von Feigenbäumen sowie auch eine erdig-würzige Currykraut-Note hinzu. Ganz selten roch es allerdings auch etwas streng nach verwesenden Tierkadavern, von denen einige neben der Strasse lagen.

 

Die Strapazen des langen Tages waren aber vergessen,  als uns schliesslich das sommersprossige Gesicht von C. am Molo in Šepurine anlächelte.

 


Impressionen von der Insel


Rückreise allein  in 3 Tagesetappen (555 km)

Tag 1:   Erste Fähre frühmorgens von Šepurine nach Šibenik und dann mit dem Rad bis nach Korenica am Rande des NP Plitvica Seen . Highlights des Tages:  Der frische Espresso auf der Fähre in der Morgendämmerung, und dann ein nachmittägliches Balkan-Gewitter mitten im Velebit-Gebirge.

 

Tag 2:    Von Korenica über Karlovac nach Zagreb.  Highlights des Tages:  Bestimmt nicht die etwas trostlose Unterkunft in Korenica, umso mehr aber der Anblick der Paddler am türkisen Mreznica Fluss und definitiv der abendliche Spaziergang durch die pulsierende Innenstadt von Zagreb bei noch fast tropischer Hitze.

 

Tag 3:    Zagreb - Maribor - Graz. Highlights des Tages:  Zwei völlig unspektakuläre Grenzübertritte nach Slowenien und Österreich und dann der toll ausgebaute Mur-Radweg zwischen Spielfeld und Graz und dann ein Nickerchen im leeren Intercity Zug von Graz nach Salzburg.